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Ich werde die wiedersehen,
die ich geliebt habe,
und jene erwarten,
die ich liebe. |
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Was bleibt wenn alles Vergängliche geht, ist die Liebe... |
Über unser 'Sorgenkind' Chinks (Dschinghis Khan):
Am 08. April 2005 waren wir im Tierheim Heilbronn um Mogli, den wir im
Januar dort geholt hatten, kastrieren zu lassen. Als wir im der dortigen
Behandlungszimmer waren, kam eine Tierarzthelferin mit einem roten
'Kätzchen' auf der Schulter herein. Er hatte einen unheimlich lieben Blick
und schaute sich sehr verdutzt um, als ob es meinte: 'Was, so viele Leute,
die sind alle wegen mir da!'
Es war ein Persermix (ca. 30% Perser)
Ich hatte ihn sofort lieb gewonnen und so beschlossen mein Vater und ich ihn
mal 'auf Probe' mitzunehmen und meiner Mutter zu zeigen. Diese hatte ihn
ebenfalls sofort in's Herz geschlossen und so hatte er ab diesem Tag eine
neue Heimat.
Er war ca. 6 bis 8 Wochen älter als Mogli. Er wäre also vom Alter her ein
'Spielgefährte' für Mogli gewesen. Zu Hause benahm er sich aber, als wäre er
der einzige und erste der bei uns. Er fauchte Mogli nur an wenn dieser sich
ihm näherte. Mogli wollte spielen - er nicht. Ansonsten war er unheimlich
lieb und anschmiegsam - besonders zu meiner Mutter kam er immer und legte
sich auf oder neben sie und wollte gekrault werden.
Nach einer Woche hatten ich dann auch seinen Namen gefunden: Chinks -
abgeleitet von Dschinghis Khan.
Wir hatten die erste Zeit jedoch ein riesiges Problem: Er wollte absolut
nichts fressen - bzw. nur widerwillig ein paar Happen - für eine Katze in
seinem Alter war die Menge fast nichts.
Wir versuchten es mit allem, was die Supermärkte und Tierfutterhersteller
anzubieten hatten - bis hin zu selbst gekochtem - NICHTS! Er saß meisten vor
dem gefüllten Napf, schnupperte kurz hinein und miaute dann herzerweichend
ohne Unterlass - frisst aber nichts.
Da wir, was selten vorkommt, überhaupt nicht mehr weiter wussten, riefen wir
im Tierheim an. Wir hatten dann die Pflegerin, die die Katzenabteilung unter
sich hat, am Apparat und diese meinte: 'Oh Gott - ihr habt den?!?!?' (Denn
sie hatte ja gewusst, dass wir kurz zuvor 2 Kätzchen verloren hatten)
Sie teilte uns mit, dass sie das gleiche Problem mit ihm gehabt hätte -
alles nur erdenkliche durchprobiert und nichts wollte er. Sie sagte wörtlich
zu mir: 'Das war die erste Katze, der ich mit wieder Aussetzen gedroht habe,
wenn sie nichts frisst, da wir nicht mehr wissen, was wir machen sollen - er
rührt einfach nichts an! Und wenn es nicht geht oder es uns zu viel wird,
können wir ihn gerne wieder zurückbringen.'
Das kam natürlich nicht in Frage! Also versuchten wir es weiter mit allem
möglichen. Mit Leckerlies vom Discounter (sehen aus wie kleine Minisalamis)
und Trockenfutter vom Schlecker (war das einzige das er angenommen hatte)
haben wir es dann langsam geschafft, dass er zumindest etwas frisst.
Ansonsten war in der zweiten und dritten Woche immer noch das gleiche Bild:
Wenn Chinks mal etwas gefressen hatte, außer den Leckerlies, erbrach er
meistens kurz darauf das meiste wieder.
Auch futterte er sehr gerne Trockenfutter, welches immer zur Verfügung
stand. Jedoch erbrach er dies meistens innerhalb weniger Minuten wieder, da
er es, wie über 85% alle Katzen, einfach nicht vertragen hatte. Daher nahmen
wir das Trockenfutter dann weg und stellten es nur noch hin, wenn Chinks
nicht in der Nähe war. Er maunzte natürlich, weil er es suchte, nahm dann
aber doch sehr langsam das Nassfutter an und dies blieb dann Gott sei Dank 'drinn'
und er nahm auch endlich zu.
Auch fauchte er Mogli bis in die zweite Woche immer wieder an, sobald er ihn
sah.
Bis zu jenem Zeitpunkt, als er Mogli beim Futtern
'anrempelte'; Chinks konnte nämlich beim 'Futtern' nicht still sitzen und
'tänzelte' immer um die Näpfe.
Unser Mogli ist ein herzensguter und sehr ausgeglichener Kater - in wirklich
allem - außer beim Fressen. Da versteht er keinen Spaß - ist immer der Erste
an den Näpfen und der letzte der weggeht - es bleibt kein Brocken übrig!
(Wahrscheinlich hatte Mogli, der ja auch eine Fundkatze aus dem Tierheim
war, diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht)
Mogli hatte bis zu diesem Zeitpunkt gegenüber Chinks
weder gefaucht noch gebrummt. Auch wenn er von ihm ständig angefaucht wurde.
Aber ihn vom Napf versuchen zu verdrängen - ich denke mal, dass
Mogli dies
dachte, kommt natürlich nicht in Frage. Nach diesem 'Rempler' drehte sich
Mogli kurz um, Chinks fauchte, Mogli legte seine 'schweren' Tatzen auf ihn
und drückte ihn etwas nieder, Chinks rannte weg.
Ab diesem Zeitpunkt war die 'Sache' wohl geklärt.
Chinks fauchte Mogli nicht mehr an - ganz im Gegenteil - ab diesem Zeitpunkt
spielten sie sogar zusammen.
Chinks durfte in dieser Woche auch das erste mal auf den Balkon und ist ein
paar Tage später dann sogar mit Mogli zusammen 'losgezogen' und kam dann
auch wieder mit Mogli zurück. Mogli blieb an seiner Seite bis sie wieder in
der Wohnung waren. Es hatte fast den Anschein, als würde Mogli auf ihn
'aufpassen'.
Seit diesem Zeitpunkt klappte es auch mit dem Futter besser - frische Luft
macht eben doch hungrig.
Anfang Mai 2005 wurde Chinks dann plötzlich und
schlagartig krank, kaum dass er etwas zugenommen hatte. Als wir bemerkten,
dass er fast nichts mehr fraß und nur noch lethargisch rumliegt, sind wir
sofort zum Doc gefahren und haben ihn untersuchen lassen. Die Diagnose war:
Eine Art Hirnhautentzündung (Meningitis). Da er ja so oder so etwas
untergewichtig war, warf ihn die Krankheit natürlich um Monate zurück, vor
allem, da es 50 zu 50 stand ob er überhaupt durchkommt. Mit viel
Medikamenten und Fürsorge haben wir ihn dann wieder hochgepäppelt und 'auf
die Beine' bekommen. Er bestand fast nur noch aus Haut und Knochen.
Mit dem Futter hatte er es immer noch nicht so. Jedoch bemerkten wir, dass
er das 'Aufbaufutter' AD (von Hills), welches wir vom Tierarzt bekamen, sehr
gerne nahm. Hierdurch nahm er Gott sei Dank langsam aber stetig wieder zu.
Jedoch hielt sich dieser Zustand über mehrere Wochen. Er sah zwar, durch
sein Fell, immer ziemlich 'mächtig' aus, darunter war aber kaum was. Auch
wenn er in dieser Zeit auf dem Balkon war und auf die Brüstung sprang,
'wackelte' die ganze Katze so stark, dass man Angst haben musste, er fällt
vornüber sofort wieder runter - er war eben noch nicht kräftig genug.
Als wir dann im Dezember 2005
Archie bekommen haben, bot sich am Anfang da gleiche Bild wie bei
Mogli - fauchen,
knurren, brummen, ablehnen. Dies legte sich erst nach mehreren Wochen. Er
benahm sich wie der 'Herr im Haus' - das ist mein Revier, hier habe ich das
Sagen, alles gehört mir.
Chinks hatte sich in dieser Zeit sehr gut bei uns
eingelebt. Er wurde ein richtiges 'Mamakind', da er an meiner Mutter
irgendwie 'einen Narren gefressen' hatte. Er war fast nur bei ihr und legte
sich auch nur zu ihr hin - wenn sie nicht da war, natürlich auch zu jemandem
anderen. Aber nur solange, bis sie wieder ins Haus kam. Dann ging er sofort
zu ihr rüber.
Meine Mutter nannte ihn auch 'Diva', da er sich immer
mal wieder wie eine benahm. Ob es beim Futter war - was immer noch ein
Problemchen war, er wollte einfach nicht alles. Oder wenn er gekrault werden
wollte - da konnte er richtig hartnäckig sein. Oder wenn ihm etwas nicht
passte - dann wurde solange miaut, bis man genau das machte oder er das
bekam, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Und wenn er etwas absolut
nicht wollte, dann war es auch schwer, ihn dazu zu bewegen.
Chinks saß, im Gegensatz zu den anderen, meisten auf
irgendeinem hohen Punkt, ob es der Katzenbaum, die Lehnen, die Boxen, der
Fernseher oder sonstwas war, und schaute dem 'Treiben' von oben zu. Dies
konnte er stundenlang. Aber genau so gerne schlüpfte er in irgendwelche
Ecken. Taschen, offene Schränke, Jacken auf dem Boden - es gab nichts, worin
man Chinks nicht finden konnte.
Auch bevor er sich Abends zu meiner Mutter in die für ihn gemachte 'Kuhle'
legte, sprang er zuerst zu ihr hoch, lief zu ihr hin, miaute kurz -
"Hallo ich bin da!" - und legte sich dann schnurrend, fast Nase an Nase zu
ihr hin. Und dann wollte er ausgiebig hinter den Ohren gekrault werden. Erst
danach stand der dann auf und legte sich neben sie.
Die nächsten 2 Jahre verliefen dann eher ruhig. Über die Zeit zeigten sich
dann verschiedene seiner Eigenschaften und Eigenarten:
Chinks ging genauso gerne wie alle anderen auch, in
unseren großen Garten. Jedoch blieb er meistens um das Haus - ging
nichteinmal zum Nachbargrundstück hinüber. Wenn es draußen bereits regnete,
machte er auf der Schwelle kehrt und ging an diesem Tag überhaupt nicht raus
- er war unheimlich wasserscheu. Wenn man nicht genau wusste, ob es nun
regnen würde oder nicht - Chinks war besser als jede Wettervorhersage. Wenn
wir die Balkontüre öffneten um ihn rauszulassen und er umgehend wieder
reinkam, konnte man davon ausgehen, dass es in kurzer Zeit regnen würde -
was meistens auch eintraf.
Auch in der Küche war er immer zu finden, wenn dort gearbeitet wurde - er
wusste, es fällt immer etwas für ihn ab - natürlich auch für die anderen.
Aber was das Wasser angeht bot sich hier das gleiche
Bild - wehe es fiel ein (1) Tröpfchen auf sein Fell - dann rannte er mit
angelegten Ohren aus der Küche und unter den Esszimmertisch - es könnte ja
noch mehr kommen. Von dort aus konnte er nämlich genauso gut in die Küche
sehen und alles beobachten - nicht dass man verpasst wenn etwas
herunterfällt oder in die Näpfe gefüllt wird.
Auch beim Essen am Tisch, saß er immer ruhig da und
schaute einem mit seinen runden Kulleraugen nur an. Mein Vater sagte immer:
Chinks weiß, dass sich Hartnäckigkeit auszahlt. Und so war es auch.
Irgendjemand erbarmte sich immer und gab ihm etwas. So wählerisch er beim
Katzenfutter war, so gerne futterte er das Gleiche wie wir. Ob es Wurst war,
Nudeln mit oder ohne Soße, Pizzastücke und vor allem Butterbrot (mit gaaaanz
leicht Butter drauf) - da konnte er fast ein Ganzes 'verschlingen'. Auch
später dann, als es ihm wieder schlechter ging und er alles bekam, was er
irgendwie überhaupt nur zu sich nahm, konnte man ihm mit 'nur gekochtem oder
nur gebratenem' ohne Würze, überhaupt nicht kommen. Es musste immer etwas
Salz oder Paprika dabei oder in etwas Butter gebraten sein. Ohne 'Geschmack'
rührte er es überhaupt nichts an.
Chinks hatte auch zwei 'Rituale'.
Das eine war, wie bei Archie, wenn meine Eltern abends in's Bett
gingen, wurden zwei kleine Näpfchen, die im Gang vor der Schlafzimmertüre
standen, mit speziellem Trockenfutter gefüllt. Wenn Chinks das Rascheln der
Tüten höre, flitzte sofort hinunter und war zur Stelle. Meistens schlief er,
er war ja das 'Mamakind', bei meiner Mutter. Diese musste neben sich in die
Decke eine 'Kuhle' machen und Chinks legte sich dann dort hinein und schlief
die ganze Nacht durch. (Im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen, dass
Katzen in der Nacht aktiv sind, kamen und kommen alle unsere Katzen Abends
heim und schlafen die ganze Nacht durch.) Manchmal lag auch bereits
Archie bei meiner Mutter, dieser jedoch unter der Decke. Und wenn dann Chinks kam,
legte er sich quasi auf Archie
drauf - was diesem jedoch nichts ausmachte. Mutter meinte manchmal -
'Katzenburger'.
Das Zweite war, dass wenn meine Mutter morgens in die
Küche hochging, Chinks sofort hinterherkam und anfing zu miauen, bis sie ihm
einen Napf mit Milch hinstellte. Es war immer maximal ein Schnapsglas Milch
auf gut einen viertel Liter Wasser - wegen der Laktoseunverträglichkeit von
Katzen. Aber egal- es war weiß und von Mutter eingeschenkt. Die normale
Katzenmilch rührte er nicht an. Auch musste das 'Gemisch' immer in dem
gelben Napf sein - in einem andersfarbigen oder einem Blechnapf lies er es
stehen. (Diesen gelben Napf hat meine Mutter nach dem Tod von Chinks
weggeworfen, da sie es nicht ertragen konnte ihn zu sehen oder anderweitig
zu benutzen - es erinnerte sie zu sehr an 'ihren' Chinks)
Auch war er ein sehr geschickter
Mäusejäger - was man ihm auf Grund seiner 'Schlaksigkeit' nicht zugetraut
hätte. Trotzdem brachte er manchmal bis zu drei Stück am Tag nach Hause. Im
Gegensatz zu Archie
fraß er sie jedoch nicht, sondern 'spielte' nur ein wenig mit ihnen - bis er
die Lust verlor. Das konnte auch schon mal bedeuten, dass die Maus noch
lebte und sich irgendwo in der Wohnung verstecken konnte und wir alles zu
tun hatten, bis sie wieder draußen war oder wir
Archie darauf 'ansetzen' konnten. Das
Besondere an Chinks und seinen Mäusen war: Lobte und lockte und man ihm mit
einem 'Leckerlies', spukte er die Maus sofort aus, flitzte in die Küche und
saß vor dem Napf bis man es hineinlegte.
Natürlich versuchte er in dieser Zeit auch einmal, ebenso wie die Anderen,
durch das Efeu hochzuklettern und auf das Dach zu kommen. Was jedoch damit
endete, dass er miauend im Efeu hing und nicht mehr vor oder zurück kam, bis
mein Vater ihn 'rettete'. Einmal schaffte er es sogar bis auf die obere
Kante. Da diese aber nur knapp 5 cm breit war und mit Blättern bedeckt, kam
was kommen musste - er rutschte aus und konnte sich gerade noch so mit den
Vorderpfoten halten. Zum Glück waren wir gerade auf dem Balkon und mein
Vater konnte ihn herunterholen.
Chinks hatte es mit Klettern wirklich nicht so. Auch
von unseren Bäumen musste ihn mein Vater mehrfach 'retten' - hoch ging alles
gut - "Aber wie komme ich runter.....???" Das war nicht die Welt von Chinks.
Dagegen konnte er sehr lange vor Blumen stehen. Er
legte seine Ohren an, schloss seine Augen und schnupperte rund um jede Blüte
die er finden konnte. Es sah beinahe so aus, als genieße er den Duft der
Blüten und Knospen ausgiebig. Er war eben anders als andere Katzen.
Besonders schön war es aber wenn auf der Lehne des
Sofas langgestreckt lag, seine Ohren nach unten zog und diese seitlich
wegstellte - dann sah er aus wie 'Fuchur' aus dem Film 'Die unendlichen
Geschichte'.
Im Juli 2007, am 13.07. bemerkte mein Vater als er von
der Arbeit nach Hause kam, dass Chinks ruhiger als sonst war. Wir gingen
sofort zum Tierarzt und dieser behandelte ihn auf Angina, da die Lymphdrüsen
am Kopf geschwollen waren. Da Chinks schon immer ein schlechter Esser war,
und er nun noch weniger bis gar nichts mehr wollte und das meiste wieder
erbrach und sich kaum noch bewegte, wurde sein Zustand mehr und mehr
besorgniserregend. Am 16.07.2007 hatte er dann fast 40° Fieber und mein
Vater und ich fuhren noch mitten in der Nacht in die Tierklinik nach
Heilbronn. Dort wurde festgestellt, dass alle Lymphknoten geschwollen sind.
Der Arzt konnte jedoch keine sofortige Diagnose stellen. Er musste ihn
weiter untersuchen, meinte aber noch, dass er sicherlich sehr schwer krank
sei und dem Tod näher als dem Leben.
Am 17.07.2007 haben wir dann angerufen und erfahren, dass er 'Leukose' hat
und nur noch wenige Tage zu leben und es das Beste wäre, ihn sofort
einzuschläfern. Das wollten und konnten wir nicht. Wir haben ihn
zurückgeholt und versucht, ihn mit speziellem Futter 'aufzupäppeln' um ihm
wenigstens noch ein paar schöne Tage bei uns zu machen. Aber er frisst sehr
wenig und sehr verhalten - bei weitem nicht das, was er braucht.
Am selben Tag noch haben wir die anderen beim
ortsansässigen Tierarzt untersuchen lassen - Gott sei Dank ohne Befund. Zum
Glück hatten wir die Möglichkeit in unserem Haus, Chinks von den Anderen zu
trennen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Er wurde in das Untergeschoss
'verbannt' in dem sich auch das Schlafzimmer meiner Eltern, eine weitere
Küche und der große Partyraum befinden. Somit war er zumindest nicht allein
und kannte die Umgebung.
Über 2 ½ Tage lang hat dann fast nichts gegessen. Erst als mein Vater ihm
einige selbstgebratene Fleischstücke (natürlich etwas gewürzt) anbot, hat er
zumindest mehr genommen.
Wir sind mit Chinks anschließend zu einem anderen Arzt
gegangen und dieser meinte, dass unser Kater noch lange nicht am Ende seiner
Möglichkeiten wäre. Er bekam Aufbauspritzen, Spritzen um den Hunger zu
fördern und da er auch niest - Antibiotika. Dieser meinte, wenn er auf Grund
der Spritzen beginnt zu essen, muss er zumindest in den nächsten 3 Tagen
nicht eingeschläfert werden. An diesem Tag klappte es dann auch - wenn auch
nur verhalten.
Wir haben dann weiter versucht ihn mit speziellen
Futter zu 'locken'. Mein Vater hat für ihn Fisch gemacht, Lende gebraten,
Hackfleisch mit Eiern angeboten, Thunfisch in Wasser besorgt, Joghurt
angeboten, spezielle Nass- und Trockennahrung besorgt, verschiedenes Fleisch
gemacht, seine Leckerlies geholt, Brot, Reis und Nudeln mit und ohne Soße
gemacht, Käse, Wurst, usw. besorgt - einfach alles - alles hätte er
bekommen, wenn er nur etwas davon fressen würde. Aber es blieb wie am
Anfang: Mal hineingeschnuppert, ev. mal kurz probiert, dann weggelaufen.
Am 20.07.2007 haben wir ihn dann wieder zum Doc
gebracht, da nichts wirklich half und wir ihn nicht verhungern lassen
wollten. Dieser hat ihm sofort Flüssigkeit und Nahrung subkutan gespritzt
und wir mussten ihn zur stationären Aufnahme dortlassen. So vergingen die
folgenden Tage. Chinks futterte nichts selbst und wurde nur mit Infusionen
versorgt. Am 24.07. dann die erste Erfolgsmeldung: Hat 50 Gramm selbst
gefressen. Am 26.07. haben wir ihn dann wieder zu uns nach Hause geholt. Er
frisst zwar immer noch nicht selbst, jedoch wenn man das Spezialfutter in
eine Spritze füllt , es ihm hinhält und langsam rausdrückt, leckt er es ab
und frisst wenigsten auf diese Art. Normale Nahrung, egal ob Katzenfutter
oder Selbstgemachtes, frisst er nur grammweise - wenn überhaupt.
Am 27.07.2007 hat er dann zwar wieder nichts selbst
gegessen, jedoch hat mein Vater ihm 10 Spritzen über den Tag verteilt
gegeben - eine ganze Dose Spezialnahrung etwas Hähnchenkeule und Putenbrust,
eine halbe Scheibe Wurst und 2 Leckerlies. Auch war er an diesem Tag das
erste mal wieder auf der Toilette. Sein Schnupfen wurde zwar etwas besser,
aber da Katzen ja stark geruchsabhängig fressen, gingen wir nochmals zum
Doc. Dort bekam er wieder Spritzen gegen Schnupfen und eine Aufbauspritze.
Mein Vater versorgte ihn auf diese Art die nächsten
Wochen - mehrmals täglich Futter aus der Spritze. Erst am 01.08.2007 hat er
dann das erst mal, zumindest aus der Hand, gefressen. Jedoch nur wenn man es
ihm anbot - selbst nicht. Die nächsten Wochen sollten daran auch nichts
ändern: Frisst hauptsächlich aus der Spritze, wenn man es ihm vor die Nase
hält, niest immer noch hin und wieder, frisst von allem nur ein wenig - mein
Vater bietet ihm daher alles nur erdenklich immer wieder an. Hat nichts was
er bevorzugt - außer seinen Sticks (Leckerlies).
Am 12.08. 2007 hat mein Vater ihn versuchsweise wieder
rausgelassen - vielleicht macht Bewegung und frische Luft hungrig. Er hat
zwar 6 Mäuse gebracht, jedoch noch keinen eigene Hunger entwickelt - man
muss es ihm immer noch anbieten. Erst am 24.08. hat er das erste mal wieder
etwas aus eigenem Antrieb gefressen - wie gesagt 'etwas' - also ein wenig.
Mein Vater hat ihn wochenlang auf diese Weise wieder hochgepäppelt, so dass
er erst wieder am 08.09.2007 fast ein Gewicht von 4 Kg hatte, als wir das
letzte mal beim Doc waren und ihn untersuchen ließen.
Doch kaum war Chinks wieder halbwegs auf dem Damm, kam
auch schon der nächste Schock. Am 10.10.2007 hat mein Vater ihn im Bad
legend gefunden, ein Fuß noch in der Katzentoilette. Als er versuchte ihn
aufzustellen, klappte er hinten auf die Seite. Er fuhr sofort zum Tierarzt
und dort wurde nach dem Röntgen festgestellt, dass er ev. eine
Querschnittslähmung hat. (Es wurde zwischen den Hinterpfoten helle Flecken,
Hämatome, gefunden und einige Rückenwirbel waren weiter auseinander als sie
sein sollten) Er meinte noch: Es sieht nicht gut aus, er würde ihn jedoch
gerne dabehalten. Also kam er wieder stationär dort hin, wo er vor kurzem
schon war.
Lt. Arzt war der Auslöser
wahrscheinlich, dass Chinks ev. etwas sehr hartes auf den Rücken bekommen
hatte (Holzstück oder ähnliches) - er also geschlagen wurde. Denn Chinks,
genauso wie Archie
auch, waren unheimlich vertrauensselig gegenüber allen Menschen. Sie liefen
auch vor Fremden nicht weg, im Gegensatz zu Mogli, der keinem außer uns
traut. Ganz im Gegenteil, sie gingen auf fast jeden zu, wahrscheinlich mit
dem Gedanken - der könnte mich doch sicher kraulen - denn da taten ja auch
alle, die zu uns kamen.
Fünf Tage später haben wir dann wieder nach Hause geholt. Hatte jedoch immer
noch keine Sensorik in den hinteren Pfoten (Linke bis an zweites Gelenk
völlig gefühllos, rechte über das erste Gelenk). Er konnte jedoch zumindest
die hinteren oberen Läufe etwas bewegen und lief dann wie auf 'der Faust',
da die Pfotenenden nach innen abknickten.
Mit täglich mehrfacher Massage der Pfoten und des Rückens, was meine Mutter
meistens machte, da er bei ihr ruhig hielt, konnte er dann bis Dezember
zumindest soweit wieder laufen, dass er auf das Sofa springen konnte. Jedoch
hatte er immer noch einen sehr 'eirigen' Gang - aber er kam vorwärts.
Erst im Februar waren dann soweit alle Symptome weg. Nur wenn er lange auf
einer Stelle lag, hatte er bei den ersten Schritten noch ein wenig Probleme
mit der Pfote.
Natürlich ging damit auch wieder einher, dass er nichts fressen wollte und
man es ihm wieder monatelang anbieten musste, damit er überhaupt etwas zu
sich nahm.
Die weitere Zeit über verlief dann sehr ruhig mit
Chinks, Gott sei Dank ohne weitere Arztbesuche - außer den regelmäßigen
Schutzimpfungen und der jährlichen Untersuchung. Auch futterte er wieder
normal und nahm ständig zu.
Das änderte sich erst wieder im Dezember 2008, am 12.12., als er wieder
stationär aufgenommen werden musste, da er 2 Tage kaum fraß und natürlich
sofort abgenommen hatte. Als Auslöser wurde seine Leukose verdächtigt und da
er seit ein paar Tagen leicht 'schnupfte'. Bei der Untersuchung stellte sich
dann heraus, dass er verkleinerte Nieren hatte, sehr hohe Leukose-Werte und
Wasser in der Lunge. Auf Grund der vielen Arztbesuche konnte bei ihm fast
nicht mehr normal untersucht werden, da er sich wie ein Löwe benahm. Zum
Abnehmen von Blut musste er sogar sediert werden.
Als nach zwei Tagen immer noch keine wirkliche Besserung eintrat, meinte
unser Doc: Wenn es über das Wochenende nicht besser wird, müssten wir uns
entscheiden............
Gott sei Dank ging es ihm etwas besser und mit der guten Pflege von uns,
'bekamen wir ihn wieder auf die Beine'.
Im Mai 2009 haben wir dann wieder einen großen Bluttest
unserer Samtpfoten machen lassen und die Schutzimpfungen durchgeführt.
Ergebnis: Alle 3 haben einen leichten Leukose-Titer, jedoch nichts was zur
Sorge Anlass gibt. Mit Chinks ging es während dieser Zeit auf und ab - Gott
sei Dank jedoch mehr auf als ab.
Als ich dann im Juli 2009 ein
kleines Fund-Kätzchen-Paar von meiner Praxis mit nach Hause brachte, das
eingeschläfert werden sollte - meine Chefin meinte, das beide zu krank seien
um zu überleben, kam bei Chinks, wie vorher gegenüber Archie,
wieder der 'Herrscher' des Hauses durch - brummen, fauchen, knurren - aber
nur von oben herab wenn man die 'Neue' sieht.
(Leider hat das eine wirklich nur zwei Tage überlebt und musste dann erlöst
werden. Die kleine Schwarze, ich habe sie 'Emma' getauft, haben wir
entwurmt, ihre Entzündungen behandelt, hauptsächlich in den Augen, ihr
mehrmals täglich das Fläschchen gegeben, bis sie in der Lage war feste
Nahrung zu sich zu nehmen und gesund wurde. Natürlich haben wir sie noch.)
Aber wie immer, war das 'Machtgehabe' nur von kurzer Dauer und schon bald
konnte die 'Kleine' sogar neben ihm laufen, ohne angebrummt zu werden.
Ende August 2009 'schwächelte' Chinks dann plötzlich
wieder, fraß nur noch verhalten und begann wieder abzunehmen. Als sein
Zahnfleisch etwas entzündet war und er einen roten Rachen hatte, mussten wir
schnellstmöglich wieder zum Doc. Er bekam darauf hin Antibiotika, welche
jedoch nicht anschlugen.
Am 01.09.2009, einen Tag nach dem wir Archie
gehen lassen mussten, hatte er dann wieder Probleme beim laufen, da er
wieder fast nichts futterte und wir mussten wieder zum Arzt. Mit Spritzen
ging es zumindest ein paar Tage wieder und er fraß auch etwas. Als er am
04.09. immer nur noch fast den ganzen Tag nur lag und nun auch fast nichts
mehr zu sich nahm, musste er wieder stationär aufgenommen werden. Er kam
wieder an den 'Tropf' und wir erkundigten uns beinahe jeden Tag, wie vorher
auch schon immer, nach seinem Befinden und ob wir ihn wieder zu uns holen
könnten.
Es ist sehr schön zu wissen, dass es noch solche Ärzte gibt, die ihre Arbeit
nicht nur als Beruf - sondern als Berufung sehen. Auch alles nur
menschenmögliche unternehmen um zu helfen. Die die Sorgen und Nöte der
Besitzer verstehen und nicht genervt reagieren, wenn man 'schon wieder
anruft' um sich zu erkundigen. Und die sich auch die Zeit nehmen, alles zu
erklären und Fragen - mögen sie aus deren Sicht noch so unwichtig sein - in
Ruhe zu beantworten.
Leider musste Chinks diesmal länger als gewohnt dort
bleiben. Wir ahnten schon, dass das nichts Gutes bedeutet.
Am 14.09. konnten wir ihn dann wieder holen - jedoch war er nur noch ein
Schatten seiner selbst. Unser Doc meinte - er habe nun alles getan was
möglich wäre. Jedoch verweigert er immer noch beharrlich jegliche
Nahrungsaufnahme und man könne ihn nicht weiter nur mit Infusionen
versorgen. Er meinte noch: Vielleicht wird es in vertrauter Umgebung und
liebevollen Händen anders, wenn nicht sollten/müssen wir eine Entscheidung
treffen.....
Meine Eltern nahmen ihn mit in ihr Schlafzimmer, bauten ihm dort ein
großzügiges, weiches Plätzchen um ihn zum einen optimal betreuen zu können,
damit er nicht alleine war und natürlich auch, um die anderen nicht
anzustecken. Sie stellten alles, was er brauchen könnte, direkt um ihn
herum, damit er nicht laufen musste. Wir, vor allem mein Vater, haben dann
wieder einmal alles versucht - wie bereits zuvor - Spezialnahrung, Essen in
Spritzen, selbst kochen, usw.. Alles, wirklich alles haben wir ihm angeboten
- er nahm nichts. Ab und zu trank er mal ein paar Schluck Wasser und selbst
hierzu war er beinahe schon zu schwach. Am 15.09 kam er nicht einmal mehr
selbst auf die Toilette, die direkt neben ihm stand - er schaffte es einfach
nicht mehr.
Als dann am 16.09. keine, nichtmal
die kleinste Verbesserung eintrat oder zu erkennen war, trafen wir die
schwere Entscheidung ihn erlösen zu lassen. Wir wollten nicht, dass er
elendig verhungert oder verdurstet - das hatte er nicht verdient und wir
würden es niemals wollen oder zulassen - bei
keinem unserer Tiere. Wir waren es ihm
einfach auch schuldig, ihn in Würde und in Begleitung seiner Lieben gehen zu
lassen.
(Jeder ist dies seinem vierbeinigen Freund schuldig, wenn er ihn wirklich
liebt)
Meine Eltern waren bei ihm und haben ihn auf seinem letzten Gang begleitet.
Unser kleiner Tierfriedhof im Garten, den mein Vater bereits für mein
Blümchen angelegt hatte, musste nun ein weiteres mal vergrößert werden -
ich hoffe so sehr - für die nächsten Jahre das letzte mal!
Wenn Du auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke
ankommst, sag meinem
Blümchen, meiner
Keycey
und ihrem Sohn Louis,
O'Melly,
Buffy und
Archie
viele liebe Grüße von uns - wir vermissen sie sehr. |
Du liegst ruhig auf meinem Arm.
Ich bin bei Dir und streichle Dich,
spreche mit Dir
und du schnurrst wie immer,
hebst dein Köpfchen
und schaust mich an -
bevor Du sanft eingeschlafen bist.
Schließe ruhig Deine Augen!
Ich bin bei Dir und wache über Dich!
Sanft und friedlich schläfst Du in meinem Arm ein.
Dein kleines Herzchen hat aufgehört zu schlagen!
Ich wollte bei Dir sein, wenn Du über die Regenbogenbrücke gehst! |
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Ich wollte Dich nicht alleine sterben lassen.
Ich wollte nicht das es ohne mich geschieht.
Diese letzte Ehre wollte ich Dir noch erweisen!
Ich werde tapfer sein auch wenn ich weine!
Ich werde Dich nie vergessen.
Du wirst immer was Besonderes für mich bleiben.
So einen wie Dich wird’s kein zweites mal geben!
Lebewohl mein Chinks! |
Mit diesen Seiten will ich
all jenen Tieren gedenken, die sich wie mein Blümchen, meine
Keycey und ihr
Sohn Louis, mein O'Melly, meine
Buffy, mein Archie und nun auch Chinks auf die
Regenbogenbrücke begeben haben.
|
In stillem Gedenken an mein
'Katerchen', das mich fast 4 Jahre begleiten durfte - meinen Chinks:
Chinks, September 2004 -
† 16.09.2009
|
Für Chinks
Obwohl wir dir die Ruhe gönnen,
ist voll Trauer unser Herz.
Dich leiden sehen und nicht helfen
können,
das war für uns der größte Schmerz.
(Verfasser unbekannt) |
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Wir sind so lang gegangen,
durch Glück und auch durch Leid,
was wir auch angefangen,
wir waren steht's zu zweit.
(Verfasser unbekannt) |
Sollte ich auf einer meiner Seiten mit den Bildern oder Texten
irgendein Copyright oder die Rechte von jemandem verletzt haben, bitte
ich dies zu entschuldigen - es stand nicht in meiner Absicht. Bitte
schreibt mir dann damit ich es ändern oder ergänzen kann.
Mail an Sarah |
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